|
Unter
Barotrauma versteht man Verletzungen, die auf Grund von Druckdifferenzen
entstanden sind. Barotraumen können in allen gasgefüllten
Hohlräumen des Körpers auftreten.
(siehe Abbildung 1) Sie entstehen, wenn sich ein gasgefüllter
Hohlraum beim Ab- bzw. Auftauchen verschließt, so dass ein
Druckausgleich nicht mehr stattfinden kann. So kann es zum Beispiel
zu einem Barotrauma in der Lunge kommen, wenn man mit angehaltenem
Atem auftaucht. Füllt man seine Lunge auf
einer Tiefe von 10 Metern mit Luft, so benötigt man dafür
durch den größeren Druck (2 bar) die doppelte Menge Luft,
wie an der Oberfläche. Würde man jetzt mit angehaltenem
Atem zurück zur Oberfläche tauchen, so würde die
Lunge schwer verletzt werden, da sich das Volumen der in der Lunge
befindlichen Luft verdoppelt. (Siehe
Abbildung 2)
|
|
|
|
Barotrauma
im Mittel- und Innenohr (Abbildung 3): |
|
|
|
Es
gibt wohl kaum einen Taucher, der das Problem mit dem Druckausgleich
im Mittelohr nicht kennt. Schon bei einer leichten Erkältung
besteht die Gefahr, dass die Eustachischen Röhrchen (Verbinden
das Mittelohr mit dem Rachenraum) verstopfen. Das Resultat beim Abtauchen
ist, dass sich die Luft im Mittelohrraum nicht dem zunehmenden Außendruck
anpassen kann (Unterdruck). So wird das Trommelfell durch den Druck
nach innen gedrückt und kann dabei Schaden nehmen bis hin zum
Trommelfellriß. Vor dem Tauchen dürfen bei einer Erkältung
keine abschwellenden Mittel eingenommen werden. Denn wenn es dazu
kommt, dass sich die Eustachischen Rörchen erst während
des Tauchgangs schließen, kann es beim Auftauchen zu goßen
Problemen kommen. So entspricht der Druck im Ohrholraum dem Umgebungsdruck.
Wird der Umgebungsdruck durch das Auftauchen nun weniger und die sich
ausdehnende Luft im Ohrholraum kann nicht entweichen (Überdruck),
wird das Trommelfell nach außen gedrückt und kann dadurch
ebenfalls Schaden nehmen bis hin zum Trommelfellriß. Zudem kann
die Paukenhöhle und das Innenohr verletzt werden. |
|
Die
Symptome können starke und stechende Ohrenschmerzen sein, Höhrschäden,
Drehschwindel, Entzündungen, Gleichgewichtsstörungen sowie
Blutungen aus den Ohren.
Barotraumen können auch in selteneren Fällen
im Magen-Darm-Trakt aufteten (Blähungsgefühl bei vermehrter
Gasbildung). Ebenso in den Augen (bei Verwendung einer "Schwimmbrille",
bei der kein Druckausgleich möglich ist) und in den Zähnen
(bei Karies).
|
|
|
|