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Hotspot
Skarnsund / Skarnsundet
Besonderes
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Der Skarnsund ist eine schmale Meerenge, die
die einzige Verbindung zwischen dem Trondheimfjord und dem Breitstadfjord
darstellt. Obwohl er sehr schmal ist, hat er sehr steil abfallende
Uferregionen und eine durchschnittliche Tiefe von weit über
200 Metern. Die Gezeiten pressen in einem regelmäßigen
Tonus enorme Wassermassen durch das "U-Profil" des Skarnsund.
Diese spezielle Mischung aus großer Tiefe, nahrungsreichem
Tiefseewasser und starken Gezeitenströmungen, stellt die Grundlage
für eine Unterwasserwelt dar, wie sie in Norwegen nur in dieser
Region zu finden ist. So können hier schon ab einer Tiefe von
45 Metern Hartkorallen der Gattung Lophelia bewundert werden, die
sonst nur in Tiefen jenseits der 200 Meter zu finden sind. An vielen
Stellen im Sund sind die zu den Fächerkorallen gehörenden
Gorgoien-Kolonien ansässig, die teilweise schon ab 20 Metern
zu finden sind. Eine besondere Erfahrung sind die Tauchgänge
bei Dunkelheit. Denn in der Nacht kommen die Bewohner der Tiefsee
in die oberen Wasserschichten zur Nahrungssuche. So hat man am Skarnsund
mit etwas Glück die einmalige Möglichkeit, den bizarren
Bewohnern der Tiefsee zu begegnen.
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Zu
den wohl außergewöhnlichsten Erscheinungen, die man während
eines Nachttauchgangs im Skarnsund antreffen kann, zählt zweifelsohne
die Chimäre. Der Name stammt aus der griechischen Mythologie
und beschreibt ein Tier, das aus verschiedenen Körperteilen
anderer Tiere zusammengesetzt ist. So hat die Chimäre katzenartige
Augen, rochenartige Brustflossen, rattenähnliche Zähne
und einen langen Schwanz. Daher wird sie umgangssprachlich auch
als Seekatze oder Seeratte bezeichnet, wobei die Bezeichnung
Seeratte alles andere als passend für dieses edel anmutende
Tier ist. Mit ihrem langen Schwanz, der wie eine Peitsche anmutet,
kann es dieser Fisch bis auf eine Körperlange von 1,5 Metern
bringen. Am Anfang ihrer Rückenflosse, befindet sich ein langer,
spitzer Dorn mit einer Giftdrüse. Da dieses Gift auch für
den Menschen gefährlich ist, sollten vor allem Angler
Vorsicht mit diesem Fisch walten lassen. Mit etwas Glück lässt
sie sich nachts bei der Futtersuche schon in einer Tiefe von 5-10
Metern beobachten.
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Bei
Nachttauchgängen kann man im Flachwasser auch der Tiefseequalle
Periphylla Periphylla begegnen, die im Schein der UW-Lampe wie ein
Raumschiff aus einer anderen Galaxie erscheinen. Schon etwas genauer
muss man nachts bei dem Kopffüßer Rossia Glaucopis hinsehen,
da er ein Künstler der Tarnung ist und nur eine Größe
von ca. 10 cm. erreicht. Des Weiteren erreichen die Seedalien hier
recht imposante Größen und sind ein echtes Leuchtfeuer
unter Wasser. Auch die Tote Mannshand kommt hier häufig in
großen Kolonien von. All diese Besonderheiten und noch viele
mehr machen den Skarnsund sowohl am Tage, als auch in der Nacht
so interessant für Taucher. Hier gibt es wirklich viel zu entdecken!
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