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  Vereisung:  
 

Kaltwassertauchen beginnt ab einem Bereich, in dem die Wassertemperatur auf unter 10°C abfällt. Also unterhalb der ersten Sprungschicht in unseren Regionen. Versucht man seine Ausrüstung auf diesen Umstand einzustellen und macht sich auf die Suche nach einem "sicheren" Automaten, so wird man in vielen Katalogen, Berichten und Produktbeschreibungen immer wieder auf die Worte "kaltwassertauglich" und "vereisungssicher" stoßen. Diese Bezeichnungen können jedoch missverständlich sein, da jeder Automat einfrieren kann. Die Gefahr der Vereisung ist durch eine besondere Bauweise lediglich geringer. Zudem wird man bei der Befragung von 10 Tauchern, welches der "sicherste" Automat ist, mindestens 7 bis 8 unterschiedliche Antworten bekommen. So bleibt die Frage nach dem sichersten Automaten weiterhin offen, jedoch möchte ich hier einmal die "Sicherheit" etwas näher durchleuchten.

 
 

Wieso vereist ein Automat:
Eine Vereisung macht sich oftmals am Abblasen der 2.Stufe bemerkbar. Nur könnte man annehmen, dass auch hier die Ursache zu suchen ist, was jedoch nicht unbedingt korrekt ist. Es ist zwar möglich, dass die 2.Stufe einfriert, doch fast immer ist die Hochdruckstufe betroffen. Durch physikalische Gesetze (Ausdehnung der Luft / Kühlschrankprinzip) kommt es beim Einatemvorgang zu einer Abkühlung der Luft in den Stufen. Dabei kann die Lufttemperatur in der Hochdruckstufe auch bei einer Umgebungstemperatur um 15°C, an einigen Stellen auf unter 0°C sinken (besonders bei einer schnellen Atemfrequenz). Denn in der 1.Stufe kann das sich entspannende Gas laut Herstellerangaben eine Strömungsgeschwindigkeit von bis zu 800 km/h erreichen. In der 2.Stufe sind es immerhin noch bis zu 300 km/h. An Stellen, wo diese kalte Atemluft mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, können sich Eiskristalle bilden und diese sorgen für die Folgenden Probleme
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Innere Vereisung
   
Äussere Vereisung
 
 

Sie tritt am Sinterfilter des Ventils oder der 1.Stufe auf und kann diese komplett verschließen was zur Folge hat, dass der Taucher keine Luft mehr bekommt. Voraussetzung hierfür ist eine größere Menge Feuchtigkeit in der Flasche, was bei unsachgemäßem Gebrauch oder Wartung der Fall sein kann. Durch die Abkühlung kondensiert die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit beim Durchströmen des Ventils. Die durch niedrige Temperatur entstehenden Eiskristalle, können ebenfalls ein schließen des Hochdruckkolbens verhindern. Dann bläst der Automat ab.

   

Sie tritt in den Bereichen auf, die während des Tauchgangs mit Wasser umspült sind. Von ihr sind besonders kolbengesteuerte Automaten betroffen. Die Membrane dagegen ist mechanisch gesehen nicht so sehr in ihrer Bewegung gehemmt, wenn sich Eiskristalle gebildet haben. So können Eiskristalle, die beim Einatemvorgang im Federstellraum entstanden sind, das schließen des Kolbens verhindern. Die Folge ist ein abblasender Automat.

 
 

Wie verhalte ich mich, wenn mein Automat vereist:
Wenn der Automat abblasen sollte, nimmt man ihn zur Hälfte aus dem Mund heraus und behält nur noch eine Beißwarze zwischen den Zähnen. So kann die überschüssige Luft entweichen und man kann mit leicht abgeschrägtem Kopf weiter atmen. Im Anschluss daran wird unverzüglich der Notaufstieg angetreten, da die Flasche nun sehr schnell an Druck verliert. Ist ein zweites System an einem separaten Ventilabgang vorhanden, so wird auf dieses ausgewichen. Entweder dreht nun der Tauchpartner den "defekten" Abgang zu oder man muss es selber machen. In den meisten Fällen ist die Vereisung dann in wenigen Minuten verschwunden und man kann das Ventil wieder öffnen. Achtung - Durch den fehlenden Druck kann es sein, das Wasser durch die erste Stufe ins das System eingedrungen ist. Nach so einem Vorfall sind die Automaten daher unbedingt in die Revision zu geben! Sollte der Automat gar keine Luft mehr geben sieht die Situation wesentlich schlechter aus. Aus diesem Grunde sollte immer mit einem komplett autonomen System getaucht werden. So braucht man sich keine Gedanken über Luftvorrat und Ventil schließen machen und ist immer auf der sicheren Seite
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Gefahr minimieren:

  • Automaten verwenden, die für den Gebrauch in kaltem Wasser geeignet sind
  • Im Kaltwasser immer mit zwei unabhängigen Systemen tauchen (Doppelflaschensystem)
  • Hohen Luftdurchsatz, also z.B. gleichzeitig schnell atmen und Inflator benutzen, vermeiden
  • Nur revidierte Automaten verwenden
  • Trockene Atemluft ist wichtig, also eine gute Füllstation
  • Beim Reinigen der Automaten ist darauf zu achten, dass kein Wasser in die 1.Stufe kommt,
    daher niemals beim Spülen die Luftdusche drücken!
  • Wenn die Lufttemperatur unter der des Wassers liegt, erst unter Wasser anfangen zu atmen
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