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Hotspot Tautrariff
 

Das Tautrariff oder viel besser der "Tauta Ryggen" im Trondheimfjord, bietet in Norwegen die einmalige Gelegenheit, sehr seltene Korallenarten erleben zu können. Obwohl diese im Normalfall nur weit unterhalb der 100 Meter-Marke zu finden sind und sich damit für Taucher in unerreichbarer Tiefe befinden, kann man hier die verschiedensten Korallenarten finden. So befindet sich dort soweit bekannt das weltweit flachste Riff der Hartkoralle Lophelia in einer Tiefe von nur 39 Metern.

Viele Taucher kennen Hartkorallen nur aus den Warmwasser-Zonen unseres Planeten. Das diese jedoch auch im Kaltwasser und nahezu ohne Sonnenlicht gedeihen, war vor einigen Jahren eine kleine wissenschaftliche Sensation, als diese Riffe vor den Kameras ferngesteuerter Tiefseeroboter aufgetaucht sind. Auch die Entdeckungen in Norwegen sind noch relativ jung und es gibt mit Sicherheit noch einige unbekannte Stellen, an denen diese jahrtausende alten Korallenstöcke auch in flacheren Bereichen vorkommen.

Der Grund für die Ansiedelung dieser Korallenkolonien im vergleichsweise flachen Wasser, ist auf besondere Gegebenheiten zurückzuführen. So pressen die Gezeitenströme im Trondheimfjord die Wassermassen aus der Tiefsee über diesen unterseeischen Gebirgsrücken, wodurch sich für die Korallen aufgrund des reichen Nahrungsaufkommens sehr gute Lebensbedingungen ergeben.

Das Tautrariff befindet sich in der Nähe des Skarnsundes und ist ein Spot für anspruchsvolles Tauchen. Da diese Riffe nicht riesengroß sind, sondern eher die Größe eines LKW`s mit Anhänger aufweisen, liegt die erste Schwierigkeit im aufspüren des richtigen Spots. Die Riffe befinden sich direkt im Fjord und sollten nur mit ansässigen Tauchern bzw. dem ansässigen Tauchclub betaucht werden. Denn es ist ein Boot von Nöten, die Stelle muss gefunden werden und es kann ausschließlich in einem Zeitfenster von ca. 45 min. zwischen den Gezeiten getaucht werden, da die Strömung sonst zu stark ist. Die Jungs vom ansässigen Feriencenter www.dykambassaden.com sind sehr behilflich und können den Kontakt zu den entsprechenden Stellen herstellen.

Wir hatten den Luxus einer Markierungsboje, an dessen Seil wir als Orientierung hinab gleiten konnten. Nachdem wir abgetaucht waren, beeilten wir uns in der immer noch starken Strömung an Tiefe zu gewinnen, ohne dabei abgetrieben zu werden. Es war sehr beeindruckend, als dann im Dunkel des Fjordes auf einmal etwas großes Weißes im Licht unserer Lampen erschien und sich dann zu einem Korallenriff entwickelte, dass aus mehreren rundlichen Formationen bestand. Am Riff sollte man sich äußerst vorsichtig bewegen, da die Korallenstöcke sehr empfindlich sind und leicht abbrechen können. Da sie in den dort unten herrschenden Bedingungen nur extrem langsam wachsen, können auch nur kleine Stücke mehrere hundert Jahre alt sein! Neben den Lophelia Korallen, die dort in orangener und weißer Farbe vorkommen, kann man auch noch Gorgonien (Fächerkoralle), Schwämme und die feuerrote Koralle "Paragorgia Aborea" bewundern. Zudem ist das Riff die Heimat von großen Taschenkrebsen, Furchenkrebsen, Dorschen und Rotbarschen.

 
 

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