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Wracktauchen:
 

Wer einmal ein Wrack betaucht hat, der wird sich der Faszination des Wracktauchens nur sehr schwer wieder entziehen können. Es ist ein fast "berauschendes" Gefühl über einem Wrack im "freien Fall" abzutauchen, bis in der dunklen Umgebung die Umrisse eines imposanten Schiffs auftauchen.

 
 

Oftmals sind die Wracks über und über mit Muscheln, Schwämmen, Seeanemonen, Stämmen der Toten Mannshand und Seenelken bewachsen und man hätte nicht vermutet eine solche Farbenpracht in solch "lebensfeindlicher" Umgebung vorzufinden. Wracks sind wahre Unterwassergärten mit einer ungeheuren Vielzahl an unterschiedlichsten Lebensformen. Sie bieten vielen Fischarten Verstecke und dienen der Fischbrut als Kinderstube. Dazu ist aber auch zu sagen, dass die Artenvielfalt in starkem Maße vom Salzgehalt der Ostsee abhängig ist. So steigt sie in Richtung Skagerrak, wo das salzige Wasser der Nordsee in die Ostsee fließt, erheblich an.

 
 

Man muss sich jedoch auch vor Augen führen, welche Tragödien mit den Wracks verbunden sind. So gibt es viele Ursachen wie Wetterlage, Strömung, Kriege und technisches oder menschliches Versagen, die für den Untergang von Schiffen verantwortlich sind. Unweigerlich sind menschliche Schicksale und traurige Geschichten mit den Untergängen der Schiffe verbunden. In vielen Fällen wurden die Wracks zu nassen Gräbern für viele Menschen und sollten auch als solche respektiert werden.

 
 

Das Wracktauchen in der Ostsee wird oft von erschwerten Bedingungen begleitet und ist nichts für Anfänger. So sind Kälte, Strömung und Dunkelheit die wichtigsten Faktoren die es zu berücksichtigen gilt. Es werden hohe Anforderungen an den Tauchen und seine Ausrüstung gestellt (siehe Equipment). Ein Wracktauchgang kann aber auch noch ganz andere Probleme aufwerfen. So sollte sich jeder der vor der Entscheidung steht, an einer Wracktour teilzunehmen, einmal fragen ob er auch seefest ist wenn es drauf ankommt. Auf der Ostsee kann ein laues Lüftchen schnell zu Windstärke 4 bis 5 auffrischen und aus eigenen Beobachtungen und Erfahrungen kann ich sagen, dass so etwas nichts für "Landratten" ist und der Tauchgang schnell flach fällt weil einem "andere Dinge" durch den Kopf gehen. Ebenfalls sollte man bedenken, dass man auch unter solchen erschwerten Umständen seine Ausrüstung anlegen muss. Oder nach einem Tauchgang kann es zu einem Problem werden, sich und seine 35 - 45 Kg Ausrüstung an einer schmalen Taucherleiter, welche an einem bei 5 Windstärken in den Wellen stampfenden Schiffes befestigt ist, wieder an Deck zu wuchten. Glücklicherweise sind solche Bedingungen eher die Ausnahme und wer nicht ganz zart besaitet ist, der wird beim "Abenteuer-Wracktauchen" voll auf seine Kosten kommen und seinen Erfahrungsschatz enorm erweitern!

Weitere Infos findet ihr hier:
- Tauchgebiet Ostsee
- Beschreibung eines Wracktauchgangs an der Sten Trans
- Entstehungsgeschichte, Salzgehalt und Tiefenverteilung der Ostsee
- Mehr Unterwasserbilder

 
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